10 Integrierte Leitstelle Mitte Mai 2019 wurde die modern- isierte Integrierte Leitstelle im Biber- acher DRK - Zentrum offiziell in Be- trieb genommen. In Betrieb ist sie seit Februar 2019. Für rund 1,8 Millionen Euro ist in sechs Monaten Bauzeit vor allem die Kom- munikations- und Einsatzleittechnik auf den neuesten Stand gebracht worden. Schon die reinen Zahlen der Moderni- sierung sind imposant: 4000 Meter Kabel wurden verlegt, 32 Bildschirme zur Notrufabfrage installiert, dazu 16 Server, die die Digitalfunkanbindung, das Kommunikations- und Einsatzleit- system sowie die Datensicherung si- cherstellen, sowie eine große Medien- wand aus sechs LCD-Displays, die die Verfügbarkeit von Einsatzfahrzeugen in Echtzeit, Land- und Wetterkarten sowie Livebilder von Einsatzorten anzeigen kann. Zur Abfrage und Bearbeitung von Notrufen stehen vier gleichwertige Einsatzleitplätze zur Verfügung, für Groß- einsätze stehen vier weitere Abfrage- plätze zur Verfügung. Alles mit dem Ziel, die Hilfe noch schneller und besser an den jeweiligen Einsatzort zu bringen. 150.000 Anrufe pro Jahr Notwendig war die Modernisierung der Integrierten Leitstelle (ILS), weil die Tech- nik, trotz diverser Ergänzungen, nicht mehr dem neuesten Stand entsprach und nicht immer mit anderen techni- schen Einrichtungen kompatibel war. Notwendig war sie aber auch, weil die Zahl der eingehenden Anrufe auf inzwi- schen jährlich knapp 150.000 gestiegen ist, so Peter Schneider, Präsident des DRK-Kreisverbands. Er warf eine Blick zurück in die Geschichte, der seit 1975 bestehenden Leitstelle. Bereits ab 1976 wurde sie als erste im Land als Integrierte Leitstelle betrieben, was bedeutet, das von dort aus sowohl Feuerwehr als auch Rettungsdienst alarmiert werden. Seit 1999 hat sie ihren Sitz im DRK-Zentrum im Rot-Kreuz- Weg. Die Kosten für die Modernisierung tra- gen der Landkreis sowie die Kranken kassen, hier vor allem die AOK, deren stellvertretender Ulmer Geschäftsführer Hans - Joachim Seuferlein ebenfalls zur Inbetriebnahme gekommen war. Diskussionen um eine Zusammenlegung von Leitstellen oder anderen Strukturen, die es in der Vergangenheit gab, erteilte Schneider ein Absage. „Der DRK-Kreis- verband hat immer für diese Leitstelle gekämpft, weil sie eine überragende Qualität hat. Und jetzt ist sie so gut wie noch nie.“ Die damalige Diskussion sei dem Kreis von Dritten und von außen aufgedrängt worden. Der Landkreis und das DRK werde diese Debatte nicht mehr füh- ren. „Und schon gar nicht, nachdem wir heute die topmodernisierte Ret- tungsleitstelle offiziell in Betrieb neh- men dürfen“, so Schmid. Das und auch die bereits 2013 beschlossene Doppelbesetzung rund um die Uhr sei- en Garanten für die Eigenständigkeit der Leitstelle. Demnächst soll es tagsüber sogar eine Dreifachbesetzung geben. Die Bibera- cher Leitstelle habe jetzt die gleichen technischen Voraussetzungen wie die in Ulm. „Das ist gut und sinnvoll für die gegenseitige Stellvertretung – gerade und insbesondere bei Großschaden- sereignissen“, so Schmid. Text: Gerd Mägerle/DRK