Notruf 112: Jede Sekunde zählt
Am 11. Februar ist der Tag des europäischen Notrufs – Anrufe kommen bei der Integrierten Leitstelle an.
Egal ob bei einem Unfall, bei einem Brand oder bei einem medizinischen Notfall: In der Europäischen Union ist die 112 die Nummer für alle Fälle. Wer sie wählt, bekommt schnellstmöglich Hilfe. Am 11. Februar, dem Tag des europäischen Notrufs, weisen das DRK Biberach und das Landratsamt Biberach noch einmal auf die Wichtigkeit der Nummer hin.
„Im Notfall zählt jede Sekunde“, sagt Kreisbrandmeisterin Charlotte Ziller. „Die 112 ist die Notrufnummer für die Feuerwehr, den Rettungsdienst und den Notarzt – sie ist sozusagen das erste Glied der Rettungskette.“ Wer die 112 im Landkreis Biberach wählt, landet in der Integrierten Leitstelle (ILS) in Biberach. Rund um die Uhr nehmen Disponenten Notrufe an und bearbeiten sie nach einem standardisierten System. Im Jahr 2023 gingen in der Integrierten Leitstelle Biberach knapp 44.000 Anrufe über die Notrufnummer 112 ein. Über ecall, dem automatischen Notraufsystem in Kraftfahrzeugen, gehen in der ILS Biberach jährlich bis zu 250 Hilfeersuchen ein. „Die Zahlen sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen“, so Michael Mutschler, DRK-Geschäftsführer für den Bereich Rettungsdienst. Dabei sei vor allem bei Großschadens- und Unwetterlagen mit einem vermehrten Anruferaufkommen zu rechnen.
Alle Disponenten-Planstellen sind aktuell besetzt. „Darüber freuen wir uns sehr – denn auch wir haben mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen“, so Mutschler. Die Disponenten der Leitstelle koordinieren sowohl Einsätze von Rettungsdienst, Notarzt und Krankentransport als auch der Feuerwehr im Landkreis Biberach. Darüber hinaus disponiert sie die Einsatzkräfte des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes. „Wir können Anrufer außerdem während einer Notfallsituation telefonisch begleiten“, sagt Alexander Koltan, stellvertretender Leiter der ILS Biberach. „Beispielsweise ist es möglich, Erste-Hilfe-Maßnahmen am Telefon zu erklären und Ersthelfer bei der Reanimation anzuleiten bis Rettungsdienst und Notarzt eintreffen.“
Für die Arbeit als Disponent ist mindestens eine Ausbildung zum Rettungsassistent oder zum Notfallsanitäter und eine feuerwehrtechnische Ausbildung, wie etwa die Ausbildung zum Zugführer der Feuerwehr notwendig. Außerdem verfügen alle Disponenten über eine langjährige Erfahrung in der Notfallrettung und absolvieren zusätzlich eine mehrmonatige Ausbildung zum Disponenten einer Leitstelle an den Landesschulen des DRK und der Feuerwehr.
Die 112 kann europaweit gebührenfrei angerufen werden. Sie kann ohne Vorwahl vom Mobiltelefon oder Festnetz gewählt werden.