Herzstillstand: „Team der Lebensretter“ stärkt Rettungskette
DRK Biberach nutzt den Tag des europäischen Notrufs, um die wichtige Arbeit des „Teams der Lebensretter“ in den Fokus zu rücken.
Der 11. Februar ist der Tag des europäischen Notrufs. Damit Patientinnen und Patienten bei einem Herzstillstand höhere Überlebenschancen haben, setzt das DRK Biberach auch auf das „Team der Lebensretter“. Die freiwilligen Ersthelfer mit medizinischen Kenntnissen überbrücken die therapiefreie Zeit bis zum Eintreffen von Rettungsdienst und Notarzt. Denn bei einem Kreislaufstillstand oder einer Bewusstlosigkeit zählt jede Minute.
Bereits zweimal hat die App „FirstAED“ auf dem Smartphone von David Klima in diesem Jahr Alarm geschlagen. Der 28-Jährige aus Berkheim ist Teil des „Teams der Lebensretter“: „Angehörige haben den Notruf verständigt, weil eine Person bewusstlos war.“ Bei diesem Stichwort alarmiert die Integrierte Leitstelle Biberach automatisch und App-basiert die Ersthelfer in der Nähe mit. Kreisweit gibt es rund 170 Lebensretter.
„Glücklicherweise war die Person bei meinem Eintreffen jeweils wieder ansprechbar. Eine Reanimation war nicht erforderlich“, schildert David Klima. Vorbereitet auf eine Wiederbelebung wäre er: „Wir werden dafür vom DRK geschult. Zudem arbeite ich bei der Polizei und bin in der Feuerwehr aktiv. Dadurch verfüge ich über die notwendigen Kenntnisse.“ Mit seinem ehrenamtlichen Engagement möchte er dazu beitragen, dass weniger Menschen am plötzlichen Herztod sterben.
„Mit dem Projekt ,Team der Lebensretter´ haben wir das bewährte Helfer-vor-Ort-System weiterentwickelt“, sagt Michael Mutschler, Geschäftsführung Rettungsdienst. „Dadurch stärken wir die Rettungskette weiter.“ Das „Team der Lebensretter“ ist eine wichtige Ergänzung zu den professionellen ehrenamtlichen Ersthelfern, den sogenannten „First Responder“. Die DRK-Mitglieder kümmern sich um die Erstversorgung, wenn sie den Einsatzort schneller als der Rettungsdienst erreichen können, auch bei anderen Notfällen als Herzstillstand.
Helfer des „Teams der Lebensretter“ sind dagegen nicht zwingend DRK-Mitglieder und werden ausschließlich bei den Stichwörtern Kreislaufstillstand oder Bewusstlosigkeit angefordert. Sie verfügen über medizinisches Wissen, weil sie zum Beispiel als Krankenpflegekräfte, in Arztpraxen, bei Hilfsorganisationen, Feuerwehr oder Polizei tätig sind. „Wir freuen uns jederzeit über neue Mitwirkende, weil das Netz der Lebensretter nie eng genug sein kann“, sagt Manfred Rommel, Kreisausbildungsleiter beim DRK Biberach. „Bei einem Herzstillstand sinken die Überlebenschancen der Betroffenen pro Minute um circa zehn Prozent.“
Die Alarmierung erfolgt über das Smartphone. Bis zu drei Ersthelfer sind pro Einsatz eingebunden. Der nächste Helfer wird direkt zum Einsatzort geschickt, um mit der Reanimation zu beginnen. Der zweitnächste Helfer soll ihn dabei unterstützen. Der dritte Helfer wird ebenfalls über eine App zum nächsten Defibrillator navigiert, um diesen zu holen. Das DRK Biberach hat in seinem Kataster mehr als 132 öffentlich zugängliche Defibrillatoren erfasst.
Finanziert wird das Projekt im Landkreis Biberach durch das DRK Biberach. Dank der Hilfe des Vereins „Region der Lebensretter“ und unterstützt durch Zuschüsse vom Land Baden-Württemberg konnte im vergangenen Jahr für die Ehrenamtlichen eine Ausstattung im Wert von insgesamt 12.000 Euro beschafft werden. „Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland“, sagt Manfred Rommel. „Mit unserem Team der Lebensretter und Defibrillatoren vor Ort setzen wir dem etwas entgegen.“
Neue Lebensretter und Defibrillatoren-Standorte gesucht
Wer Teil des „Teams der Lebensretter“ werden möchte und über medizinische Kenntnisse verfügt, erhält weitere Informationen bei Manfred Rommel unter manfred.rommel(at)drk-bc.de oder Telefon 07351/ 15 70-0.
Zudem braucht das DRK die Unterstützung all jener, die einen Defibrillator (AED) betreiben. Ist Ihr AED noch nicht im DRK-Kataster erfasst? Melden Sie diesen bitte unter AED(at)drk-bc.de. Nur wenn der AED mit seinem Standort gemeldet ist, kann die Integrierte Leitstelle Biberach die Ersthelfer dorthin navigieren.
Wollen Sie sich ehrenamtlich im DRK, beispielsweise in einer DRK-Bereitschaft als Helfer vor Ort oder im Katastrophenschutz, engagieren? Dann freut sich das DRK über eine Kontaktaufnahme unter Telefon 07351/1570-0